Mittsommer Obstbrandverkostung

Dort, wo ich mein Kürbiskernöl beziehe, gibt es auch Hochprozentiges. Obstbrände aus Österreich. Jetzt bin ich weder Liebhaber noch Kenner guter Obstler, neugierig und aufgeschlossen bin ich aber schon. Und wenn die Gelegenheit da ist, probiere ich auch. Also kam mit der Öllieferung auch je ein 0,1 l Probierfläschen Obstler nach Schondorf – fünf Sorten. Zwetschge, Marille, Apfel, Birne und Uhudler, also Traube.

Wie gesagt, ich kenne mich nicht aus, daher habe ich mir zur Verkostung zwei Freunde geladen, die meiner Erfahrung nach einem guten Schnäpschen nicht abgeneigt sind. Im Internet kurz nach üblichen Bewertungskriterien gesucht, und der Testbogen war fertig. Natürlich sollte es eine Blindverkostung sein, denn eines der Bewertungskriterien ist auch, dass man erkennt welche Frucht da gebrannt wurde.

2_Vorgaben

3_Test

Was wird bewertet? Mit der Nase wird zunächst nach Fehlgerüchen gesucht, um dann die gebrannte Frucht zu bestimmen. Am Gaumen geht es dann ebenfalls um einen fehlerfreien Geschmack und zuletzt um den Gesamteindruck, das harmonische Zusammenspiel aller Eindrücke.

Es wurde also blind verkostet, daher die Flaschen eingewickelt und mit einer Zahl versehen. Erst nachdem alle fünf Schnäpse getestet sind, sollte das Geheimnis gelüftet werden.

5_Verpackt

Neben Schnaps stand reichlich Wasser zum Ausspülen und Neutralisieren am Tisch, was gut funktioniert hat.

4_Tisch

Und dann ging es los. Schnaps für Schnaps eine ganz kleine Probe ins Glas. Schließlich wollten wir ja alle Obstler mit objektiver Nüchternheit testen. Das gelang uns auch ganz gut 🙂

3_Glas

Interessant ist, wie meiner Erfahrung nach immer bei Blindverkostungen, dass man ohne Kenntnis des Inhalts weder am Geruch noch am Geschmack sofort eindeutig eine Zuordnung treffen kann. Wir taten uns alle drei extrem schwer, die Frucht zu erkennen und letztendlich hatte ich auch nur zwei der fünf richtig bestimmt. Meine Freunde waren auch nicht erfolgreicher. Wenn man dann aber weiß, was man im Glas hat, riecht es auf einmal klar nach Marillenmarmelade oder Birne. Schon komisch.

11_Testergebnis

Fazit: Der Apfelbrand ist bei uns allen drei durchgefallen. Ganz eigentümlicher Geschmack, nicht wirklich aromatisch. Auch die Traube war schwierig. Man kennt ja eher Grappa, der allerdings aus dem Trester gemacht wird und nicht aus der vollen Frucht. Ich fand ihn ganz gut, meine Freunde waren gar nicht begeistert. Die waren von der Zwetschge sehr überzeugt, ich eher von der Birne. Und auch die Marille fand bei uns allen Gefallen.

1_Überblick

So ganz grundsätzlich waren wir bei allen fünf Schnäpsen von der Milde im Geschmack angetan, kein großes Brennen im Mund, kein Fusel, kein Acetongeruch, alles unserer Meinung nach handwerklich gut gemacht. Jetzt überleg ich mir, ob ich neben Öl auch Schnaps verkaufe….













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