Spannung!!!! Ich hab in der letzten Zeit ja ein paar Küchen-Experimente durchgeführt und nun ist der Zeitpunkt der Wahrheit! Hier die Testergebnisse
1) Milchsauer eingelegter Brokkoli-Blumenkohl (Ihr erinnert Euch, das war schon im Dezember): Nachdem selbst im Keller, der Endlagerstelle, eine leichte Umgebungskontamination erfolgte (da ist echt Kohlensäure-Power drin), habe ich eines der drei Gläser gestern einer eingehenden Sensorikprüfung unterzogen. Fazit: Der Geruch der Milchsäuregärung ist ziemlich intensiv, ein gut verschlossenes Einweckglas tut hier gute Dienste. Optisch hat sich das Gemüse kaum verändert, die Farbe ist evtl. ganz leicht verblasst. Geschmacklich sehr lecker! Das Gemüse ist nicht nur knackig geblieben, der säuerliche Geschmack macht daraus eine echt leckere Vorspeise oder Beilage. Ich hab heute gleich was in einen gemischten Salat gemischt, yummie!
2) Bittere Orangenmarmelade: Hier hatte ich ja bereits einen Kommentar zum Ergebnis hinterlegt, hier aber nochmal offiziell: Saugeiles Zeug! Durch das Mitkochen der Schale wird die Marmelade auch ohne viel Gelierzucker ganz fest. Das Bittere ist oberlecker und kann bestimmt je nach Gusto über Honig oder Sirupe noch gemildert werden. Meine Variante war schon echt bitter „for adults only“ und hat leider nicht lange überlebt. War einfach zu gut…..
3) Magenbitter: Den habe ich nach zwei Wochen täglichen Schüttelns im lichtundurchlässigen Glas am Wochenende abgeseiht. Von den 0,7 l Doppelkorn ist nur ein guter halber Liter übrig geblieben, da der Rest in der aufgequollenen Kräutermischung hängen blieb. Auch beim Auspressen ist nicht mehr viel rausgekommen. Schade, muss man halt mitberechnen. Interessant ist aber, wie stark die Kräuter den vorher klaren Korn eingefärbt haben. Das sieht wirklich nach Kräuterschnaps aus und riecht auch so.
Wer bei dem Gebräu nun an Amaro wie Ramazotti und Co. denkt – weit gefehlt. Von Süße ist hier nichts zu schmecken. Der Magenbitter ist wirklich bitter, und nur das. Aber trotzdem sehr aromatisch. Und im Gegensatz zu den süßen Amaros bin ich fest davon überzeugt, dass der hier auch wirklich bei der Verdauung hilft. Das ist also Medizin! Daher hab ich es auch standesgemäß abgefüllt, sieht aus wie aus der Apotheke. Wer mich demnächst mal besucht, kommt um ein Probierstamperl nicht rum, egal ob notwendig oder nicht 🙂
4) Balsamico-Zwiebeln: An dieser Stelle noch ein neues Experiment. Ich habe letzte Woche beim Lebensmittelretten gut 3 Pfund kleine Schalotten ergattert. Was macht man mit so vielen Zwiebeln? Ich habe mich für Balsamico-Zwiebeln entschieden. Rezepte gibt es einige im Internet, ich habe folgendes ausprobiert: Zunächst werden die Zwiebeln geputzt, je nach Größe halbiert oder geviertelt und – sofern notwendig – der Spross entfernt. In einer großen Pfanne werden dann Butter und Honig (ich hatte keinen Honig und habe Ahornsirup verwendet) geschmolzen und die Zwiebeln darin kurz angedünstet. Dazu kommt Salz, Pfeffer, und Thymian. Nach ein paar Minuten dünsten wird mit ordentlich Balsamico-Essig abgelöscht und nochmals kurz weitergedünstet. Danach in saubere Gläser abfüllen – fertig. Und oberlecker. Der Thymian macht ein tolles Aroma und Ahornsirup ist eine interessante Geschmacksvariante. Dickes Like!