Ich hatte diesen Sommer reichlich Kapuzinerkresse in meinem Hochbeet. Es wucherte hoch, es wucherte weit, und es wucherte links und rechts bis zum Terrassenboden. Ich esse die Blüten sehr gerne, weil sie so einen schönen pfefferigen Geschmack haben und sich außerdem sehr dekorativ auf dem Teller oder dem Salat machen. Ich hatte aber ziemlich viele Blüten…irgendwann wollte ich keine mehr essen…und es wucherte und wucherte.
Ich fing also an, die Samenstände der abgeblühten Blüten zu sammeln, um für das nächste Jahr genügend Samen zur Anzucht zu haben. Bis mir ein sehr interessant klingendes Rezept aus der Landlust in die Hände viel – Falsche Kapern. Kurios. Und natürlich gleich was zum ausprobieren. Ich sammelte also wieder fleissig die Samenstände, ließ sie aber nicht eintrocknen, sondern verarbeitete sie sofort nach der Ernte.
Im ersten Schritt werden die „Kapern“ von Stielen befreit, geteilt und über Nacht in Salz gelagert.
Am nächsten Tag wird das Salz abgerieben und die Samen in einem Einmachglas mit aufgekochtem Weißweinessig bedeckt. Das Glas wird nun für einige Wochen gelagert – fertig. Ich habe ziemlich genau einen Monat geduldig abgewartet, heute wurde verkostet. Sieht ein bisschen aus wie Mini-Gehirn in Formaldehyd 😉
Schmeckt aber echt lecker. Kleine scharfe Biester in Essig, kann man in der Tat als Alternative zu Kapern sehr empfehlen und wird als Mitbringsel bestimmt einige hochgezogene Augenbrauen beim Beschenkten erzeugen.