Single Weihnachten – Was tun?

Wie viele Singles stellten sich wohl diese Frage auch in diesem Jahr? Soll man nun mit der Familie feiern – also bei der Geschwisterfamilie? Oder in einer Freundesfamilie? Beide Optionen umgibt ein leichter Hauch von „fünftem Rad am Wagen“, auch wenn das bestimmt nicht so gemeint ist! Doch jeder Single weiß wovon ich spreche. Man könnte auch mit anderen Singles feiern, doch da kenne ich kaum jemand. Mit Anfang 40 sind die meisten – trotz der propagierten hohen Scheidungsrate – in Beziehungen und feiern entsprechend. Wo also hin? Man könnte auch in ein Fortbewegungsmittel seiner Wahl steigen und irgendwo hin fahren. Ein nettes Hotel, in dem man zu Heiligabend professionell umsorgt wird. Oder sich einfach zu Hause mit einer Flasche Rotwein dem Weihnachts-Fernsehprogramm ergeben….

Ich habe mich dieses Jahr anders entschieden. Zugegeben, ich habe lange überlegt, ob ich mich wirklich mit fremden Menschen umgeben soll, aber ich habe den Sprung ins kalte Wasser gewagt und mit Gleichgesinnten für Menschen gekocht, denen das Schicksal weit weniger gesonnen war als mir.

Organisiert wurde das Ganze von einer Foodsaverin, zusammen mit der Kirchengemeinde am Maria-Hilf-Platz in München.

So bin ich also am 24. mittags gen München gezuckelt und habe erstmal eine ordentliche Portion Lebensmittel gerettet. Ein paar Liter meines Öles hab ich mit dazugepackt.

Vor Ort gab es schon jede Menge geretteter Lebensmittel und es herrschte um halb zwei schon hektisches Gewusel in der Küche.

Also Schürze umgebunden und nach kurzer Vorstellung („ich bin die Eva Maria, was kann ich tun?“) ging es los. Ich habe mich aufs Salat Schnippeln verlegt, das ist ja mein Spezialgebiet 🙂 Blattsalat, Tomaten, Radieserl, Paprika, Gurken, alles mundgerecht vorschneiden und in Kübeln zwischenlagern. Denn zusammengemischt wird erst zum Buffet.

Und so sah der „kleine Beilagensalat“ dann am Ende aus.

Außerdem gab es noch diverse Suppen, Quiches, Antipasti, und sogar gespendete Gänse mit Knödel und Blaukraut. Nachtische in Form von Kuchen, Obstsalat und verschiedenen Joghurts rundeten das reichhaltige Weihnachtsmahl ab.

Niemand musste hungern und es war eine sehr schöne Stimmung im Speisesaal. Auch der Pfarrer war da und hat zu Beginn eine kleine Rede gehalten, bevor er sich unter die Menge mischte. Die Dankbarkeit der Menschen war zu spüren und den meisten hat es wohl auch ganz gut geschmeckt.

Nach gut sechs Stunden Arbeit musste ich aber die Segel streichen und bin nach Hause gefahren. Es war eine sehr schöne Erfahrung. Ich habe eine Menge toller Menschen kennengelernt und hatte das Gefühl, dass Weihnachten genau so sein muss. Ich kann nur sagen – jederzeit wieder.

 


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