Ich hatte in den ersten Wochen des Jahres die Gelegenheit sehr viel Zeit mit mir verbringen zu dürfen. Ich habe diese Zeit vor allem dazu genutzt, mir selbst achtsam und neugierig zu begegnen. Sei es, dass ich viel spazieren gegangen bin, mir leckeres Essen zubereitet habe, dass ich dann voller Aufmerksamkeit und ohne Ablenkung gegessen habe, oder dass ich Zeit mit lesen und dem Gestalten schöner Dinge verbracht habe.
Ich habe dabei gelernt, immer wieder in mich hineinzuhorchen und mich zu fragen, wie es mir dabei geht. Ich habe Gründe dafür gefunden, wenn es mir einmal nicht so gut ging, aber genauso auch, warum mir etwas Freude machte. Kein unangenehmes Gefühl wurde weggeschoben, alles zugelassen.
Das hört sich wahrscheinlich ein wenig esoterisch an, es gab aber auch einen Grund dafür warum ich das getan habe. Durch das jahrelange “Funktionieren” ist es mir nämlich abhanden gekommen, mich zu spüren, Rücksicht auf meine Gefühle zu nehmen und mich ernsthaft zu fragen, was mir Freude macht, was für Ziele ich habe, was ich will. Geschweige denn, dass ich danach gehandelt hätte.
Die letzten Wochen waren daher unglaublich wichtig und lehrreich. Ich habe mich ganz neu kennengelernt. Und festgestellt, dass ich vieles anders machen möchte als die vielen Jahre davor.
Umso mehr ist es jetzt schwierig für mich, nach der Rückkehr in den beruflichen Alltag, eine ausreichende Menge dieser „Achtsamzeit“ zu haben. Meine Arbeit frisst inklusive Pendelei mindestens 12 Stunden am Tag, oftmals mehr. Wie viel Zeit bleibt da noch?
Daher freue ich mich regelmäßig auf die Wochenenden, an denen ich den ganzen Tag tun und lassen kann was ich möchte. Oder eben gar nichts tue und achtsam bin.
Ich will mehr Zeit für mich, daher habe ich ein neues Ziel vor Augen. Ich möchte nach und nach meinen Arbeitsschwerpunkt dorthin verlagern, wo auch mein Lebensmittelpunkt ist und wo es mir so gut gefällt – ins Fünf-Seen-Land. Ich hoffe, dass der Olivenölhandel ein Startpunkt dafür ist, nach weiteren Alternativen strecke ich gerade meine Fühler aus. Ich möchte München irgendwann den Rücken kehren können und mein eigenes Ding machen. Drückt mir die Daumen – und kauft mein Öl 😉