Früher habe ich in der Adventszeit Unmengen an Plätzchen gebacken. Stundenlang stand ich in der Küche, habe Wochenenden und Urlaubstage geopfert. Es entstanden Dutzende Sorten Kekse, Stollen, Früchtebrot, Lebkuchen. Ich habe damit Familie, Freunde, und Kollegen versorgt und dafür viel Lob und Anerkennung erhalten.
Für mich hat niemand Kekse gebacken.
Und Lob und Anerkennung macht nicht satt, seelisch. Mich nicht. Das weiß ich jetzt.
Auch in diesem Jahr backe ich Kekse. In Maßen. Für meine Ma, für liebe Menschen, die mir am Herzen liegen, und für mich. Aber ich höre auf, meine Mitmenschen mit meiner Bemutterung zu überfallen (kein „ohhh“ bitte). Ich höre auf, nach dem Gießkannen-Prinzip jeden zu beglücken und damit vielleicht das Gefühl zu vermitteln, dass ich Sie mit meiner Backleistung in den Schatten stellen möchte. Vielleicht habe ich keine Kekse bekommen, weil andere davon ausgingen, dass ich eh genug und viel bessere habe? Einen Versuch ist es wert.
Ich höre auf, allen anderen die Aufmerksamkeit zu geben, die ich mir geben sollte. Ich differenziere jetzt. Weniger für andere und mehr für mich. Das fällt mir so schwer. Bisher gab es nur schwarz oder weiß. Ich habe mich für andere aufgeopfert und mich für mich total verweigert. Ich will jetzt einen Mittelweg finden. Ich will grau.
Neeeeiiiiin !
Mach nich grau, grau ist so trist. Mach schwarz-weiss kariert, das kommt aufs selbe raus und macht viel mehr Spass. =))
(Von Schwarz-Weiss-Plätzchen will ich jetzt gar nicht anfangen)
Kekse werden uebrigens umso besser, je weniger man davon hat. Altes Geheimnis fauler Keksebaecker !
BAP,
Flo