Olivenöl Teil 5 – Extra nativ?

Als ich „meine“ beiden Sorten Olivenöl endlich in Händen hielt, wurde schleunigst ein Treffen mit dem Leiter der Informationsgemeinschaft Olivenöl vereinbart. Seine Idee war, dass das Öl zunächst nur einem Geschmackstest unterzogen wird, um festzustellen, ob die grundsätzliche Verarbeitungsqualität stimme. Eine detailliertere chemische Analyse würde dann erst mit dem Öl gemacht, dass ich dann auch wirklich verkaufen möchte. Das würde mich alles erstmal nichts kosten – sehr zuvorkommend!

Mit zwei Flaschen Olivenöl im Gepäck bin ich dann also eines Nachmittags im Mai gen Wessling gedüst. Das „Labor“ entpuppte sich als ein mit hunderten von Olivenölflaschen vollgestopfter, fensterloser Schuppen. Aber ich war unglaublich beeindruckt, da ich die gängigen Marken der größeren Discounter und Supermärkte schnell erkannte. Ich hatte hier anscheinend DEN Olivenöltester in Deutschland mehr oder weniger direkt vor der Haustür (Gesetz der Anziehung!). Hier ein Bild einer Seite des Raumes.

Ölregal

Bei der Gelegenheit habe ich einiges über den Olivenöl-Geschmackstest gelernt. Grundsätzlich läuft es sehr ähnlich einer Weindegustation ab. Man bekommt ein geeignetes Glas mit Öl von ca. 28° und prüft das Öl in Geruch und Geschmack. Das Glas ist interessanterweise blau eingefärbt, damit die Ölfarbe den Prüfer nicht beeinflusst.

Testglas

Fazit: Obwohl der „Jahrgang“ 2013 in Kalamata ob des Wetters nicht besonders gut war, ist die Verarbeitungsqualität sehr gut. Ich durfte auch mal probieren, aber irgendwie bin ich da nicht so begabt was die Identifikation von bestimmten Geschmacksrichtungen angeht. Das kann ich beim Wein auch nicht – schmeckt (Riesling) oder schmeckt nicht (Chardonnay), da bin ich simpel gestrickt. 😉

Zum Vergleich konnte ich dann noch ein Olivenöl aus der gleichen Gegend und gleichem Jahrgang zum Test probieren, was von der Verarbeitungsqualität deutlich schlechter war. Fischiger Geruch – bäh. Da war ich überzeugt. Mein Konstantine macht Olivenöl mit Herz.

Mein Entschluss war gefasst. Ich wollte das Olivenöl in Deutschland vertreiben und so meinen langgehegten Traum von der eigenen Firma verwirklichen. Aber was wären dann die nächsten Schritte? Ich fragte einfach den Leiter. Und er gab mir die Adresse einer Ölmühle, die Öle in Kleinstmengen abfüllen kann.


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