Der geneigte Leser erinnert sich bestimmt daran, dass ich in meiner ersten Saison das Öl selbst in meiner Küche abgefüllt habe. Zum einen wollte ich so die Kosten optimieren, zum anderen das „Garagenfirma-Feeling“ zumindest einmal selbst erleben. Soweit so gut. Nicht nur, dass es einfach ein Knochenjob ist, mehrere Kanister mit je 16 kg Öl in Hüfthöhe zu hiefen (ich wiege unwesentlich mehr als 50 kg) um mehrere hundert 500 ml Flaschen zu füllen, die Hygienevorschriften für den Umgang mit Lebensmitteln in den eigenen vier Wänden sind streng.
Dieses Jahr ist daher alles anders. Nachdem ich nun in einer kleinen WG mit zwei Mietzen (ok, momentan sieben) wohne, und somit aus Sicht des Gesundheitsamts nicht mehr selbst abfüllen darf, ließ ich das professionell erledigen – von der Firma, die mir im letzten Jahr schon die Flaschen für die Eigenabfüllung verkauft hatte.
Heute war es dann soweit, die Abholung der abgefüllten Flaschen stand an. Also wurde Roo (so heißt mein Transporter) leergeräumt, und auf ging es ins Baden-Württembergische Marbach am Neckar. Natürlich nicht, ohne auch eine kleine Werksführung mitzumachen. Ich will ja schließlich wissen, wie mein Öl abgefüllt wurde.
Was ich gleich zu Anfang gelernt habe ist, dass hier nicht nur Öle abgefüllt werden, sondern auch verschiedene Saaten wie z. B. Leinsamen, Chia oder Sesam. Dass der Geschäftsführer obendrein auch noch Bäckermeister ist, lässt mich nochmals sehr intensiv über meine Backmischungs-Ambitionen vom letzten Jahr nachdenken. Streng nach dem Gesetz der Anziehung werde ich wohl das Projekt nun nochmals aufgreifen.
Hier wird gerade Schwarzkümmelöl gepresst (gut für Allergiker!). Ich habe heute auch gelernt, dass das Pressen von Saat- und Nussölen grundsätzlich anders funktioniert, als das von Fruchtölen, wie Olivenöl. Mein Öl könnte also hier nicht gepresst werden.
Hier wird das Öl nach dem Pressen gefiltert und für das Abfüllen vorbereitet.
Das ist eines der Abfüllförderbänder. Mein Öl wurde aber per Hand abgefüllt….
… und zwar mit dieser Maschine! Echt cool.
Und hier noch die Lagerhalle, in der …
…auch meine Fläschchen auf mich warten!
Und jetzt mal alles in den kleinen Transporter.
Roo war ordentlich tiefergelegt und wir mussten erstmal an der nächsten Tankstelle den Reifendruck nachjustieren. Jetzt ist aber alles wohlbehalten in Schondorf angekommen und morgen geht es gleich zur ersten Degustation im heimischen Edeka. Und wieder bin ich unheimlich stolz.