Die Olivenöl-Durststrecke will ich mit einem kleinen Zwischenbericht beenden. Viel gibt es nicht zu erzählen, aber immerhin habe ich am vergangenen Freitag das Öl zum Test eingereicht. Für den Geschmackstest muss man zum Testobjekt für die Verkoster noch ein paar Zusatzinformationen abgeben, damit das Öl eingeordnet werden kann. So wird neben dem Erntedatum und dem genauen Herkunftsort auch die Olivensorte benannt. Mehr weiß der Verkoster nicht.
Zusätzlich lasse ich ja auch noch eine Analyse durchführen, eine sogenannte NIR Spektroskopie. Ich habe ein wenig Tante Google befragt und hier die Fakten dazu kurz zusammengefasst.
Öle bestehen aus Estern des dreiwertigen Alkohols Glycerin mit Fettsäuren, sogenannten Triacylglyceriden. Die Weichheit oder Härte der Öle wird durch die Zusammensetzung der Fettsäuren bestimmt. Je ungesättigter die Fettsäuren sind, desto weicher das Öl. Das Öl ist umso säurehaltiger, je mehr Fettsäuren vom Glyceringerüst abgespalten worden sind.
Der Gehalt an freien Fettsäuren ist ein Hauptkriterium für die Klassifikation des Olivenöls in die Kategorien „Virgin“ und „Extra Virgin“. Entsprechend der EG-Verordnung 1513/01 darf die Höchstgrenze an freien Säuren für ein Extra-Virgin-Olivenöl 0,8 % nicht überschreiten.
Ein generelles Problem für die Olivenöl-Industrie ist das Strecken hochpreisiger Öle mit preiswerteren Pflanzenölen wie Sonnenblumenöl, Haselnussöl oder gentechnisch verändertem Sojaöl. NIR kann hier ein wertvolles Werkzeug darstellen, um Fremdöle beispielsweise in Olivenöl zu bestimmen.
Mit dem Ergebnis der NIRS lasse ich also qualitätstechnisch die Hosen runter. Davon abhängig mache ich auch, ob ich das Olivenöl nun wirklich kaufe und in Umlauf bringe. Ich will nur mit qualitativ hochwertigem Olivenöl starten. Die Ergebnisse sollten bis zum 22. Januar vorliegen, drückt mir also die Daumen!
da drücke ich gaaaaaanz fest!!
Lg
C.